Drei FRAGEN Interview Matthias Weber zum Abschied aus dem Riederwald

Dich hatte auch das „Ökumenische Projekt Frankfurt-Ost“ (wie wir damals noch hießen) zur Mitarbeit im Riederwald verlockt. Und wie siehst Du es jetzt – war es der richtige Schritt?

Ich habe ja 2021 als Vakanzvertreter im Riederwald angefangen. Mein Gefühl war relativ schnell, dass ich hier genau richtig bin. Ich hab mich gern fragen lassen hier zu bleiben und mich zu bewerben. Das Engagement der Leute sich für die Menschen im Stadtteil einzusetzen hat mr gut gefallen. Und dass es erst mal egal ist, ob einer kirchlich ist oder nicht. Alle verbanden sich in und um die Kirche und den „Brecki“, den Kirchplatz. Gerade die Leute, die nicht soviel mit Kirche zu tun haben, machen Kirche zu dem, wofür sie da sein soll: Für die Menschen da zu sein und sie zu unterstützen mit all ihren Fragen, Problemen, Kämpfen und Träumen. Und das wird N.O.A.H. genauso weitertragen. Es waren vier sehr gute Jahre!

Lieber Matthias, beschreibe uns doch bitte kurz drei N.O.A.H.-Momente, die Dir in Erinnerung bleiben werden!

Es sind zunächst zwei Veranstaltungen, mit denen ich innerlich persönlich eng verbunden war. 
1. Als Eintracht-Fan und jemand, der sich schon viel mit der Geschichte der Juden auseinandergesetzt hat (das kann ich jetzt hier gar nicht ausführen) hat mich der Film von Sonny und der ganze Abend mit dem Filmemacher Ron Ulrich, mit Matthias Thoma vom Eintracht-Museum und mit Peter Fischer berührt. Wir konnten, glaube ich, mit dem Film, der Zusammensetzung auf dem Podium und der Diskussion mit den Anwesenden einen guten Punkt gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. 
2. Sehr genossen habe ich die „panisch-theologische Zeitreise“ durch die Musik und das Leben von Udo Lindenberg. Mit seinem Gespür für die Menschen, und mit seinem liebevollen Blick auf die einfachen Leute mit ihren Skurilitäten und Schwächen zeigt er sich als sensibler Menschenfreund. Mit seinem Glauben hält er nicht hinter dem Berg. Und eigentlich ist er ein Anti-Paniker. Denn Angst lâsst er nicht gelten. „Optimismus ist angesagt, dann werden wir es schaffen, dass die Welt nicht auseinanderfliegt.“ Dass uns das doch noch gelungen ist! 
3. Schließlich erinnere ich die liturgische Feier in der Aktionsgruppe, die Du maßgeblich vorbereitet hattest. Nach der Namensfindung haben wir den Blick nach vorne gerichtet: Aufbruch! Gemeinsam haben wir uns in diese gestaltete Form hineingefunden. Gemeinsam haben wir darin unsere Wünsche und Träume teilen können.

Und zu guter Letzt: Was ist deine beste Hoffnung für N.O.A.H.?

Dass N.O.A.H. sich die Offenheit bewahrt die Fragen der Leute im Riederwald wahrzunehmen und auf sie einzugehen. In der Aufnahme dieser Impulse wird N.O.A.H. Kirche für die Menschen sein.

Bunter Bilderbogen vergangener Veranstaltungen
Im Riederwald daheim – und doch überregional von Interesse